Rathaus von Brüssel

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Dienstag, 14. September 2010

Infotag an der ICHEC

Zunächst kurz zur Nacht...aus dem ursprünglich geplanten Ruhetag...wurde nichts. Es galt in den Stadtteil Ixelles zu pilgern, ein paar Drinks zu nehmen und dann auf eine Erasmusparty zu stürmen.
Kurz gezögert, abgewägt und rauf aufs Fahrrad.
In Ixelles angekommen, ging das obligatorische Warten los. Zusammentreffen und Aufbruch fand natürlich traditionsgemäß mit etwa 30 Minuten Verspätung statt. Diesmal übernahmen aber nicht etwa die Spanier oder Lateinamerikaner die Aufgabe den Erasmus-Zug zu lähmen...nein es wurde durch deutsche Frauen das andere Klischee bedient.

Angekommen an der ULB (Brüssels größter Uni) stellten wir dann Fest. Keine Party an der ULB stattdessen ne Straßenbahnhaltestelle von der aus es zu Party gehen sollte. Geile Sache, mal abgesehen davon, dass ich gut 20 Minuten in die im Endeffekt doch falsche Richtung gelaufen bin. Es ergab sich folgendes Bild. Eine Horde Studenten versammelte sich an einer Kreuzung wartete auf eine scheinbar verspätete Bahn und übte sich in unkoordiniertem Rudelverhalten. Dem aufmerksam Betrachter wäre bereits zu diesem Zeitpunkt aufgefallen, dass die Horde alkoholdurstiger Bildungsstrebender nur unter Anwendung erheblicher Gewalt in eine Bahn gepasst hätte. So beschlossen 2 Jungs und ich uns abzuspalten und per Fuß zu dem Club zu marschieren. Auf halber Strecke dann der Anruf...der Club ist voll keiner kommt mehr rein. Surprise! Leicht genervt, da mittlerweile auch schon gut 1,5 Stunden mit rumstehen, rumwarten und nicht voran kommen verbracht waren, entschloss sich die 3-köpfige Splittergruppe in den nächsten Pub zu begeben und mit Bier ein Loblied auf die Organisation zu gurgeln.
Noch vor Mitternacht beschlossen wir uns auf den Heimweg zu begeben, morgen sei ja schließlich Uni und man könne ja ausnahmsweise mal ausgeschlafen sein. Dies war der Zeitpunkt als das Drama begann.
Auf dem Heimweg der mich entlang einer 4-spurigen Hauptstraße führte, riss mir beim Antritt an einer Kreuzung die Kette und ich verlor, im Schwung der Bewegung die abrupt ins Nichts führte, die Balance und vollführte eine nur bedingt elegante Ganzkörperbremsung über eine komplette Fahrspur. Gott sei Dank war kurz zuvor gerade Rot gewesen und die nachfolgenden Autos konnten auf Grund geringer Geschwindigkeiten rechtzeitig bremsen. Ich wurde auch sofort gefragt ob alles ok sein. Bis auf etwas Dreck und ein paar Schrammen habe ich aber nichts davon getragen. Die restlichen 2km war dann Schieben angesagt, getreu dem Motto: "Wer sein Fahrrad liebt..."!
Kurzer Soll-Ist-Abgleich..keine Drinks, keine Party dafür ein kaputtes Rad und ein paar Schürfwunden...da ist doch Raum zur Prozessoptimierung! Bei allem Scherz muss ich gestehen, mir ist durchaus bewusst, dass das auch hätte schief gehen könne und ich bin froh, soviel Glück gehabt zu haben.

Dienstag um 10 Uhr war dann Infotag angesagt. Wir haben ein bisschen Material bekommen, ne Powerpoint gesehen und nen kleinen Campus-Rundgang mitmachen dürfen. Alles insgesamt nur semi-spannend. Danach war dann kurz Pause um sich zu erholen bevor es gegen 14 Uhr auf zur "Guided Tour" ging. Der faule Schweinehund in mir hoffte bis zuletzt auf einen Sightseeing-Bus...und wurde arg enttäuscht. Auf dem Programm standen 3 Stunden Fußmarsch durch Brüssel. Vorbei an sehr interessanten Plätzen und Bauten. Alles in allem sehr sehr interessant. Besonders der Fakt, dass Brüssel scheinbar zumindest in der Vergangenheit noch allergischer auf Steuerhinterziehung reagierte als der deutsche Staat es noch heute tut. Da wird nicht gelang gemahnt, da werden einfach mal ein paar Leute umgebracht oder zumindest eingekerkert.

Da morgen keine Veranstaltung an der Uni ist, wurden spontan die Rufe nach einem Ausklang des Tages im Delirium statt. Zur Zeit bin ich mir noch nicht schlüssig, ob ich diesem folgen werde.

Das war es erstmal für heute.
Auf bald und lasst es euch gut gehen.

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